So war der „Zukunftstag“ bei uns

Endlich mal wieder etwas abseits des Schulalltags erleben und statt trockenem Unterrichtsstoff Einblick in die Praxis erhalten:  Für 15 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, vorwiegend aus Wendeburg und Braunschweig, erfüllte sich dieser Wunsch. Nach 2-jähriger coronabedingter Pause freuten sie sich, den alljährlichen Zukunftstag beim Abwasserverband Braunschweig mit Sitz in Wendeburg-Ersehof in Präsenz zu erleben.

In einer Fahrzeughalle

Die Schülerinnen und Schüler wollten erfahren, wie die Abwasserreinigung in Braunschweig und Umgebung funktioniert und das Klarwasser landwirtschaftlich verwertet wird. Außerdem interessierten sie die technischen Ausbildungsberufe. Hier konnte Fabio Wesche, ehemaliger Auszubildender zum Mechatroniker für Land- und Baumaschinen, Informationen aus erster Hand liefern. Praktisches Anschauungsmaterial gab es auf dem großen Betriebsgelände an der B 214 mehr als genug. Schlepper, Beregnungsmaschinen, Radlader, Mulden wurden begutachtet und typische Arbeitsvorgänge in der Landmaschinenwerkstatt leicht verständlich geschildert. Die Mädchen nutzten die Gelegenheit, mal auf einem Schlepper Platz zu nehmen.

Auf dem Betriebsgelände

Am Pumpwerk 1 zwischen Schwülper und Harvesse erwartete die Schülerinnen und Schüler Cedric Franke, der bereits vor ein paar Jahren seine Ausbildung beim Verband zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik erfolgreich abschloss. Anschaulich erklärte er den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern die Funktion und Arbeitsweise des Pumpwerks einschließlich seiner damit verbundenen Aufgaben als Elektroniker.

Schließlich stand noch das im Eigentum des Verbandes stehende Klärwerk Steinhof auf dem Programm. Hier beeindruckte die Gäste am meisten die Reinigungsleistung der Anlage, wobei ihnen allerdings auch in einigen Bereichen der Geruch nicht verborgen blieb. 

„Wir haben uns gefreut, den Zukunftstag wieder in Präsenz anbieten zu können. Digitale Formate, wie sie in den letzten 2 Jahren zum Teil praktiziert wurden, können das persönliche Erleben mit vielen verschiedenen Eindrücken nicht ersetzen“, sagt Dr. Franziska Gromadecki, Geschäftsführerin des Abwasserverbandes Braunschweig.

Peter Edelmann, Verbandsvorsteher, ergänzt: „Die Ausrichtung des Zukunftstages halte ich für sehr sinnvoll. Dass wir mit unserem Angebot alles richtig machen, sehen wir an der stets großen Nachfrage der Schülerinnen und Schüler. Auf diesem Wege haben wir schon spätere Auszubildende gefunden.“  

Hintergrund

Der „Zukunftstag“ wird in Deutschland seit 2001 für die Jahrgänge 5 bis 9 der allgemeinbildenden Schulen veranstaltet. Als Maßnahme zur klischeefreien Berufsorientierung für Jungen und Mädchen ist der Aktionstag auch als Girls’Day bzw. Boys’Day bekannt. Schülerinnen und Schüler sollen in die Arbeitswelt hineinschnuppern und dabei nach Möglichkeit Einblicke in Berufe bekommen, die sie bislang aus unterschiedlichen Gründen für sich selbst nicht in Betracht gezogen hätten.